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Felia.

Felia ist ein Beispiel für die Behördenwillkür, schwammige und unbrauchbare Gesetze, gepaart mit der Perversion von Jägern.
Sie wurde von einem Jäger gefangen und in einem Käfig, eine offene stehende Drahtkonstruktion ohne Dach, nur mit einer kleinen undichten Hütte und einem kleinen Baumstamm darin gehalten. Der Zweck: Mit ihrem Urin Rüden vor den Hochsitz zu locken um diese niederschießen zu können.

Nehmen hilfsbereite Menschen ein Fuchsjunges zu sich nach Hause um es aufzuziehen, ist das Wilderei und die Behörden hängen daran, als wäre ein Mord verübt worden. Aber fängt ein Jäger einen Fuchs um ihn zur Hundeausbildung oder zum Anlocken und zur Tötung anderer Füchse zu missbrauchen, ist das völlig ok.

Felia hatte resigniert. Sie war in einem erbärmlichen Zustand. Abgemagert, stumpfes Fell und einen Augenausdruck, den man so schnell nicht vergessen wird.
9 Jahre musste sie so ihr Leben fristen und wäre irgendwann gestorben. Der Jäger hätte sich dann wieder einen neuen Fuchs gefangen, so wie er es immer tat. Doch für Felia hielt das Schicksal Gerechtigkeit bereit.

Der Jäger bekam auf seinem Hochsitz einen Herzinfarkt und stürzte die Leiter herab. Komischerweise hatten jetzt die Behörden ein Interesse daran, Felia in gute Hände zu vermitteln.
Ein Tierhof bei Würzburg hatte Mitleid mit Felia und baute auf ihrem Gelände ein ca. 170qm großes Gehege.

Aus Felias Tagebuch:
"Und endlich war es soweit: Ich zog um. Zunächst provisorisch in eine große Scheune, bis das ca. 170 Quadratmeter große Freigehege mitten im Wald fertig gebaut war. Dann, endlich Waldboden unter den Pfoten. Endlich nicht mehr missbraucht werden und endlich leben können! Vorsichtig erkunde ich meine neue Umgebung und sie gefällt mir! Büsche, Bäume, Sträucher, hohle Baumstämme und angelegte Röhren zum Verstecken. Ja, sogar ein eigenes Haus mit Schlafplätzen, einem Klettergerüst und kuscheligen Ecken für Schlechtwettertage. Einfach super!
Hier erhole ich mich, fühle mich wohl und kann langsam meine schreckliche Vergangenheit vergessen und die letzten Jahre meines Lebens genießen."

Bereits wenige Wochen später ist Felia nicht mehr wieder zu erkennen. Ihr Fell glänzt und man sieht sie ruhig und entspannt in der Sonne dösen.

Kurzzeitig hatte Felia dann noch einen Partner. Unser Gismo war einige Wochen Gast. Wir hatten schon gedacht, Felia und Gismo gingen eine dauerhafte Partnerschaft ein. Aber Gismo war noch deutlich jünger als Felia und sein Freiheitsdrang einfach zu unbändig, so dass ihm schließlich auch das große Gehege zu klein wurde. Ihn zog es in die Welt.

Felia aber waren noch gut drei glückliche Jahre in ihrem neuen Zuhause vergönnt, bis ihre Zeit auf Erden ablief. Die Mitarbeiter des Hofes fanden sie eines Tages friedlich eingeschlafen, mitten im Gehege.