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Welpen
gefunden - was tun? |
Sie
haben einen Fuchswelpen gefunden? Kein Grund zur
Panik! Wir kriegen das hin.
Häufig
werden Fuchswelpen mit Hundewelpen verwechselt
und deshalb fälschlich mitgenommen.
Füchsinnen ziehen mit ihren Jungen in einen
Ausweichbau wenn sie gestört werden oder
die Füchsin den Bau als nicht mehr sicher
erachtet. Sind die Welpen noch nicht selbstständig,
trägt sie eines nach dem anderen zum neuen
Bau. Dabei kommt es vor, dass ein Junges "verloren"
geht. Die Mutter wird das Kleine aber noch nachholen.
Etwas ältere Welpen sind schon unternehmungslustig
und können der Mutter mal entwischen. Doch
wie alle Mütter, so sucht auch eine Fuchsmutter
nach einem fehlenden Kind.
Es kann also viele Gründe haben, warum der
Welpe scheinbar verlassen dort liegt. Daher sollte
man zunächst aus sicherer Entfernung das
Junge etwa zwei bis drei Stunden beobachten, bevor
man eingreift.
Haben Sie den Welpen schon und vielleicht etwas
voreilig mitgenommen, sollten Sie sich überlegen
ob es Sinn macht, ihn wieder zurück zu bringen.
Überdenken Sie die Umstände, unter denen
Sie den Fuchs gefunden haben.
- War es im Wald, auf dem Feld oder mitten auf
der Straße?
- Was macht der Welpe für einen Gesamteindruck?
Eher gut genährt und gesund, oder eher abgemagert
und krank?
- Könnten Sie ihn zurückbringen und
aus großer Entfernung einige Stunden beobachten?
- Haben Sie die Möglichkeit, beim Fundort
nach der evtl. suchenden Mutter Ausschau zu halten?
Kommt die Mutter innerhalb 2-3 Stunden nicht,
kann man davon ausgehen, dass ihr etwas zugestoßen
ist (zumeist von Jägern getötet). Dann
sollten Sie das hilflose Wesen mitnehmen. Am besten
wickeln sie den Welpen in eine Decke oder ein
Handtuch ein. Wärme und Nahrung sind jetzt
am wichtigsten.
Nun müssen Sie die Entscheidung treffen,
ob Sie das kleine Findelkind selbst aufziehen
können und wollen, oder ob Sie sich auf die
Suche nach einem geeigneten Pflegeplatz machen.
Rufen Sie auf keinen Fall bei den Jägern
um Hilfe.
Jäger kennen nur eines: Töten.
Auch bei den Behörden wird man Ihnen nicht
helfen und Sie höchstens an den Jäger
verweisen. Nicht selten ist dann gar von Wilderei
die Rede, der Sie sich strafbar gemacht haben.
Diese Aussage ist nicht ganz korrekt. Zwar stimmt
es, dass nach dem von Hermann Göring 1934
geschriebenen deutschen Jagdgesetz die unrechtmäßige
Aneignung von Wildtieren dem Tatbestand der Wilderei
entspricht. Doch trifft der Begriff "Aneignung"
hier nicht wirklich zu. Nach dem Tierschutzgesetz
ist man sogar verpflichtet, auch Tieren zu helfen.
Und genau das ist es, was Sie tun. Ihr Ziel ist
nicht die Aneignung des Fuchses, sondern die Versorgung,
die Aufzucht und die spätere Auswilderung
des elternlosen Tierkindes.
Auch Tierärzte sind nur bedingt eine
Hilfe.
Die wenigsten Tierärzte haben Erfahrung
mit Wildtieren. Und noch wenigere mit dem Fuchs.
Woher sollten sie auch? Die Tipps beziehen sich
folglich in der Regel am Hund orientiert, teilweise
an Katzen. Da Füchse zu den Hundeartigen
zählen, sind viele Dinge vom Hund auf den
Fuchs übertragbar. Aber eben auch nicht alles.
Von der Katze aber ist der Fuchs zumindest organisch
weit entfernt. Von einer Ernährung
beispielsweise mit Katzenaufzuchtsmilch ist dringend
abzuraten. Auch Entwurmungen sollten nur wenn
wirklich nötig durchgeführt werden.
Antibiotika vertragen Füchse eher schlecht.
Einen Fuchswelpen aufzuziehen ist nicht
schwer.
Vor der Aufzucht sollten Sie keine Angst
haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Wildtieren,
ist der Fuchs denkbar einfach und unproblematisch.
Dennoch müssen Sie sich klar darüber
sein, dass Sie ein Wildtier vor sich haben. Wildtiere
reagieren in vielen Situationen völlig anders
als domestizierte Haustiere. Oft ist die Verhaltensweise
für den Menschen nicht oder nur schwer verständlich.
Doch was auch immer der Fuchs anstellt, er tut
dies seinem Instinkt folgend. Und genau den haben
wir Menschen nun mal nicht.
Wenn Sie
- Platz in Ihrer Wohnung haben. Am Besten einen
freien Kellerraum oder das Badezimmer
- kein Problem damit haben, dass das ein oder
andere Möbelstück angenagt werden könnte
- wissen, dass im Prinzip nichts vor einem Fuchs
sicher ist
- sich darüber klar sind, ihn quasi wie einen
Hundewelpen aufzuziehen
- in Kauf nehmen, dass junge Füchse wie junge
Hunde nicht stubenrein sind
- bereit sind, der nicht immer positiven Öffentlichkeit
die Stirn zu bieten
dann erfüllen Sie bereits alle Voraussetzungen,
um dem Waisen einen guten Start ins Leben geben
zu können.
So einen Racker aufwachsen zu sehen ist eine interessante
und spannende Aufgabe, die mit ca. 6 Monaten nur
von recht kurzer Dauer ist.
Auf diesen Seiten möchten wir Tipps zur Aufzucht
und zur Erstversorgung eines Fuchswelpen geben.
Bitte informieren Sie sich hier, bevor Sie vielleicht
unüberlegte Schritte tätigen, die unter
Umständen zu echten Problemen führen
könnten. Finden Sie bei uns die gesuchten
Informationen nicht, oder möchten Sie einfach
lieber persönlich mit uns sprechen, freuen
wir uns auf Ihren Anruf.
Unsere Telefonnummer: (05222) 807 18 11
Erreichen Sie uns nicht, hinterlassen Sie bitte
Ihren Namen und Ihre Telefonnummer und die maximale
Uhrzeit, zu der wir Sie zurück rufen dürfen.
Bitte berücksichtigen Sie, dass wir aufgrund
von Berufstätigkeit nicht immer sofort zurück
rufen können. Haben Sie darum bitte Geduld!
Wir rufen Sie auf jeden Fall zurück, sobald
wird können.
Einen Fuchswelpen auszuwildern ist einfach.
Im Gegensatz zu vielen anderen Wildtieren
stellt das Auswildern eines Fuchses kein Problem
da. Je älter der junge Fuchs wird, desto
lockerer wird das Band zu seinen Eltern. Ganz
gleich, ob die Leiblichen oder Ersatzeltern.
Ist die Zeit mit ca. 6 Monaten gekommen, erfolgt
die Auswilderung.
Haben Sie die Möglichkeit, ist es ideal,
wenn der junge Fuchs einfach von zu Hause aus
Streifzüge unternehmen kann. Er wird dann
den elternlichen "Bau" auf der Suche
nach einem eigenen Revier verlassen, zunächst
aber nach seinen Streifzügen immer wieder
kommen. Diese jedoch werden immer ausgedehnter,
bis der junge Fuchs ein passendes Gebiet gefunden
hat und nicht wieder nach Hause zurück kehrt.
Da aber nur wenige menschliche Fuchseltern diese
Möglichkeiten haben, erfolgt die Auswilderung
in der Regel so:
Etwa 3 Wochen vor der Auswilderung beginnt man
damit, mit dem jungen Fuchs täglich und zu
selben Zeit an dem vorgesehenen Platz spazieren
zu gehen. Nach 3 Wochen lässt man ihn dort
laufen. Man selbst aber kommt weiterhin täglich
zur selben Zeit zu diesem Platz und hält
Ausschau nach dem Fuchs. Nötigenfalls bietet
man ihm noch mal etwas Futter an. In der Regel
dauert das ebenfalls noch mal bis zu 3 Wochen.
Grundsätzlich zur Auswilderung geeignet sind
Waldflächen mit möglichst dichtem Unterholz
und (dornigem) Gestrüpp, sowie einer hügeligen
Landschaft. Diese Flächen sind gleichzeitig
ungeeignet für Jäger.
Was Sie nicht beurteilen können ist, ob dem
Fuchs der Platz gefällt. Nach menschlichem
Ermessen aber haben Sie dem jungen Fuchs so den
besten Start ins Leben gegeben.
Bitte markieren Sie den Fuchs auf keinen Fall.
Belassen Sie auch keine Halsbänder oder gar
Geschirre am Fuchs. Diese können zur tödlichen
Falle für den Fuchs werden.
Machen Sie auch keine Absprache mit den Jägern.
Diese halten sich ohnehin nicht daran. Besser
ist es, Jäger wissen gar nichts von Ihrem
Fuchs. So hat er zumindest dieselben Chancen wie
seine Kollegen.
Wenn Sie den Kleinen nicht behalten möchten
oder können...
versuchen wir gerne ihn bei unseren Mitstreitern
unter zu bringen. Wir arbeiten mit einigen Tierfreunden
zusammen, die in der Aufzucht von Fuchswelpen
geübt sind. Allerdings - das wollen wir ehrlich
sagen - ist die Anzahl der Pflegeplätze gering
und diese damit schnell besetzt. Jährlich
werden uns um die 50 Welpen gemeldet. Wir freuen
uns daher über jeden, der mit unserer Hilfe
das Findelkind selbst aufzieht und vielleicht
sogar zu einer neuen Pflegestelle im Team wird.
Haben Sie sich bereits anderweitig nach einer
Pflegestelle umgesehen, bitten wir Sie im Interesse
des jungen Fuchses auf die folgenden Punkte zu
achten.
- Keine Einzelhaft. Fuchswelpen gehören wie
ein Hund, in die Familie integriert. Die Trennung
erfolgt später von selbst.
- Bei Auffangstationen ist gesunde Vorsicht geboten.
Viele sind von Jägern unterwandert.
- Das Zusammenführen mehrerer Welpen aus
verschiedenen Würfen funktioniert nicht mit
älteren Welpen.
- Vorsicht vor "Fuchshändlern".
Es gibt tatsächlich solche, die die Tiere
dann an Jäger verkaufen.
Natürlich beraten wir Sie auch gerne in solchen
Fällen. Darum bitte keine zu schnellen Entscheidungen.
Wie heißt es doch so schön? In der
Ruhe liegt die Kraft!
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