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Die
Tollwut |
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Die
Tollwut ist eine Viruserkrankung und wird von
Mäusen übertragen. Da Füchse sich
zu 90% von Mäusen ernähren, sind sie
potentiell gefährdet, sich an der Tollwut
zu infizieren. Allerdings ist eine Infektion nur
möglich, aber keinesfalls zwingend, wenn
die Maus den Fuchs beißt. Daher machen Füchse
den bekannten Mäusesprung, um die Maus von
oben zu packen und direkt zu töten.
-> Ernährung
Infektionen bei Füchsen kommen also erheblich
weniger vor, als die Jägerschaft behauptet.
Erkundigen Sie sich beim zuständigen Veterinäramt
nach dem letzten Tollwutfall unter Wildtieren
und unter Menschen.
Auch die Übertragung auf den Menschen kann
nur durch Blut oder Speichel eines infizierten
Tieres erfolgen. Der bloße Körperkontakt
reicht nicht. Das Blut oder der Speichel muss
direkt in den Blutkreislauf gelangen. Dies geschieht
in der Regel durch den Biss eines erkrankten Tieres.
Die Inkubationszeit beträgt 20-60 Tage. Übliche
Symptome sind Krämpfe, Lähmungen, Bewusstseinsstörungen
und Wutanfälle (daher der Name). Ohne sofortige
Behandlung verläuft die Krankheit auch für
den Menschen tödlich. Doch da es mittlerweile
Impf- und auch Heilimpfstoffe gibt, hat die Tollwut
für den Menschen den Schrecken verloren.
Infizierte
Füchse verhalten sich auffällig. Meist
verlieren sie ihre Scheu, heißt es im allgemeinen.
Tatsächlich aber verlieren erkrankte Tiere
im Endstadium nicht die Scheu, sondern ihre Aufmerksamkeit
und ihr Wahrnehmungsvermögen. Das Tier ist
nicht mehr in der Lage seine Umgebung wahrzunehmen
und erkennt somit auch die "Gefahr Mensch"
nicht mehr.
Schlechtes, stumpfes Fell ist ebenfalls ein Zeichen
von Erkrankungen. Allerdings ist das alles kein
echter Beweis für eine Tollwuterkrankung.
Füchse, die in Revieren mit schlechtem Nahrungsangebot
zu Hause sind, werden bei der Futtersuche ebenfalls
mutiger. Auch bekommen Füchse häufig
bei Grillfeiern im Freien einen Happen mit zu
essen, wenn sie zufällig vorbei kommen. Da
Füchse sehr intelligent sind, ist das "zufällig
vorbei kommen" nach wenigen Tagen nicht mehr
zufällig.
Leider ist die Angst in der Bevölkerung durch
die Jägerschaft bewusst geschürt, so
dass viele Menschen beim Anblick eines Fuchses
nur noch an Tollwut oder den Fuchsbandwurm
denken. Doch dabei handelt es sich um eine der
typischen Jägerlügen, denn selbst als
in den 70er Jahren die Tollwut stark verbreitet
war und die Jägerschaft einen Vernichtungskrieg
gegen die Füchse führte, betitelten
die Wissenschaftler das Risiko der Ansteckung
für den Menschen mit 1 : 171.875.000. Heute
liegt das Risiko noch erheblich niedriger.
Ein gezielter Schutz durch eine Tollwutimpfung
ist also nicht nötig, bestenfalls für
sogenannte Risikopersonen, wie z.B. Tierärzte,
die mit tollwutkranken Tieren in Kontakt kommen
könnten.
Die
Massenvernichtung der Jäger erbrachte genau
das Gegenteil. Sie förderte die Tollwutverbreitung,
da die überlebenden Füchse erheblich
mehr Nachwuchs hatten, in viel weiteren Entfernungen
als üblich Reviere besetzten und so die Tollwut
in bis dato tollwutfreie Gebiete einschleppten.
->
Populationsregelung
Deutschland gilt bereits seit vielen Jahren offiziell
als tollwutfrei. Zum einen, weil Tollwuterkrankungen
zusammen mit den infizierten Tieren von selbst
aussterben, zum anderen wegen der Impfaktionen.
Spezielle Köder mit einer Impfkapsel wurden
ausgelegt. Nimmt der Fuchs einen solchen Köder
auf, zerbeißt er dabei die Kapsel. Diese
platzt und spritzt den Impfstoff in den Rachen
des Fuchses.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Impfköder
nicht durch Jäger ausgelegt wurden. Zwar
behaupten Jäger das gerne und wollen sich
damit profilieren. Tatsächlich aber wuden
diese Köder von Hubschraubern aus abgeworfen.
Nur an unzugänglichen Stellen wurden Jäger
dazu verpflichtet, per Hand auszulegen. Das war
jedoch keine freiwillige Leistung.
Ohnehin stand und steht der Erfolg dieser Aktionen
sehr in Frage. Nicht bezogen auf auftretende Erkrankungen,
sondern auf die Notwendigkeit. Wie bereits beschrieben,
ist auch die Tollwut eine ganz "normale"
Wildtiererkrankung, die sich am besten reguliert,
wenn der Mensch sich heraus hält. Gezielte
Erfolge durch die Impfköder konnten nicht
nachgewiesen werden. 2008 wurden die Köderaktionen
dann eingestellt. Trotzdem ist Deutschland bis
heute offiziell tollwutfrei.
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