|
Das
Fell |
|
Das
Haarkleid wirkt rau, doch wer einmal einen
Fuchs streicheln kann, wird verwundert
sein über das seidenweiche Fell.
Die optische Rauheit entsteht durch die
Vielschichtigkeit des Fells.
Das
Deckhaar ist dreifarbig. Die Haarspitze
ist rot-braun, das Mittelteil schwarz
oder grau und der untere Teil meist weiß.
Das Unterfell - man nennt es Unterwolle
- ist ein Gemisch aus weißen und
grauen weichen, ganz feinen Haaren. Eine
Art Flaum.
Schattierung
und Gesamtbild eines Rotfuchses sind stark
unterschiedlich. Charakteristisch sind
eigentlich nur zwei Dinge:
Die weiß-graue Unterseite der Tiere,
die sich über Bauchfell, Schenkelinnenseiten,
Hals und Kinn erstreckt, und die schwarzen
Rückseiten der Ohren.
Streng
genommen ist die Bezeichnung Rotfuchs
eigentlich falsch. Auf Entfernung wirkt
das Fell, besonders unter starkem Sonnenlicht,
rot. Doch der Hauptteil des Fells ist
rot-braun. Manche Füchse haben diese
Färbung über den kompletten
Rücken. Andere sind mit einem hohen
weißen Anteil durchsetzt.
Der sehr buschige Schwanz hat oft eine
weiße Spitze, doch ist das keinesfalls
immer so.
Füchse
wechseln zwischen Sommer- und Winterfell.
Das Sommerkleid ist luftiger, nicht so
dicht und so erscheint das ganze Tier
schlanker und eleganter.
Im Winter dagegen bildet der Fuchs einen
extrem dichten Pelz aus, der ihm ein richtig
kugeliges Aussehen verpasst. Der Kopf
sieht von vorn gesehen kreisrund aus.
So sind die Tiere gut gegen Kälte
geschützt. Füchse fühlen
sich bei Minustemperaturen so richtig
wohl. Schnee und auch Regen bleibt auf
dem Deckfell liegen und wird vom Fuchs
einfach durch gelegentliches Schütteln
weggeschleudert.
Leider
gibt es immer noch Menschen, die sich
vom schönen Winterfell des Fuchses
so angezogen fühlen, dass sie es
sich als Pelzkragen, Stola oder gar als
Mantel anziehen. Tausende Füchse
sterben nur für den Schönheitswahn
dieser Menschen einen grausamen Tod, durch
Elektroschocks, Kugeln, Gas oder sie werden
einfach erschlagen.
|
|
|
|
|
|
. .
Der
Fuchsbandwurm |
|
Echninokokkus
multilocularis, so der wissenschaftliche Name.
Die Bezeichnung Fuchsbandwurm ist eigentlich schon
falsch. Und wieder sind es die Jäger, die
genau wie bei der Tollwut,
Panik unter der Bevölkerung verbreiten wollen.
Haushunde können diesen Parasiten genau so
übertragen und sind durch den direkten Kontakt
mit dem Menschen als Überträger viel
gefährlicher.
Hauptzwischenwirt ist die Maus. Verspeist ein
Fuchs eine infizierte Maus, kann sich die Larve
des Bandwurms im Darm des Fuchses einnisten und
mit der Produktion von Eiern beginnen. Die Betonung
liegt hier auf "kann". Bei weitem nicht
jeder Fuchs hat den kleinen Fuchsbandwurm, nur
weil er infizierte Mäuse frisst.
Über den Kot scheidet ein infizierter Fuchs
die Eier des Wurm aus. Eine Übertragung auf
den Menschen kann nur auf oralem Wege erfolgen.
Das heißt, die Bandwurmeier müssen
vom Menschen verschluckt werden. Dann ist eine
Infektion möglich, aber keinesfalls gegeben.
Zwei unabhängige Studien der Uni Ulm und
Stuttgart haben belegt, dass selbst Risikopersonen
(Waldarbeiter, Förster etc.) nicht am Echninokokkus
erkranken, obwohl sie bereits Kontakt mit diesem
Parasiten hatten. Die kontaminierten Personen
entwickelten Antikörper gegen diese Eindringlinge
und sind somit immun gegen diese Krankheit.
Selbst die Gefahr einer Infektion beim Genuss
von Waldfrüchten ist denkbar gering, denn
der Weg vom Fuchskot zur Waldbeere ist nahezu
ausgeschlossen. Auch Füchse futtern mit der
Schnauze und eventuell im Afterbereich eines infizierten
Fuchses haftende Eier, finden wohl auch nur sehr
schwer den Weg auf die Brombeere. Wer Waldfrüchte
vor dem Verzehr gründlich abwäscht,
mindert das Restrisiko auf null.
Prof. Nothdurft, Infekteloge an der Uni München
sagt: "Die Wahrscheinlichkeit an den Folgen
des kl. Fuchsbandwurmes zu erkranken sind geringer
als die Möglichkeit, dass einem ein Dachziegel
auf den Kopf fällt!"
Deutsche Forscher veröffentlichten unter
ORF on Science, dass der "Fuchsbandwurm nicht
durch Waldbeeren übertragen" wird. Es
gibt keine Belege, so die Forscher, dass man sich
durch den Verzehr von ungewaschenen Waldfrüchten
mit dem Fuchsbandwurm infizieren kann. Für
die Untersuchung befragten Wissenschafter der
Universität Ulm sowie des Robert-Koch-Instituts
40 Patienten, die vom Echninokokkus befallen waren,
sowie 120 gesunde Testpersonen. Beide Gruppen
machten dabei Angaben zu Haustieren, Beruf, Hobbys
und Lebensgewohnheiten.
Ein großer Teil der erkrankten Personen
hatte Kontakt zu Hunden. Kein Zusammenhang zeigte
sich dagegen bezüglich Waldbeeren. Die Gesunden
hatten genauso oft ungewaschene Waldbeeren gegessen,
wie die Patienten.
Molekularbiologe Klaus Brehm von der Universität
Würzburg: "Dass man sich von Beeren
den Fuchsbandwurm holen kann, gehört ins
Reich der Legenden. Es ist für keinen einzigen
Patienten erwiesen, dass er sich so angesteckt
hat. Ich esse Beeren und Bärlauch auch und
mache mir deshalb keine Gedanken."
Auch bekommen viele Menschen nie den Fuchsbandwurm,
obwohl sie offenbar die Eier aufgenommen haben.
Als Erklärung führen die Experten beim
Europäischen Echinokokkose-Register an, dass
große Teile der Bevölkerung gegen den
Parasiten resistent sind. In Blutproben finden
sich Antikörper gegen den Erreger, obwohl
der Betroffene nie erkrankt ist. Nur 20 Prozent
der Menschen die Fuchsbandwurmeier geschluckt
haben, bekommen auch Beschwerden. Brehm vermutet,
dass eine sehr große Zahl an Eiern aufgenommen
werden muss, damit die Erkrankung überhaupt
ausbricht.
Der
Mensch ist ein Fehlwirt. Kommt es zu einer Erkrankung,
so setzt sich die Larve des Bandwurms in der Leber
fest. Eine Heilung ist derzeitig nicht möglich,
man kann nur die weitere Entwicklung stoppen.
Jährlich erkranken in Deutschland rund 20
Personen am Fuchsbandwurm. Viele davon sind Jäger,
die mit den Eiern in Kontakt kommen, wenn sie
einem getöteten Fuchs das Fell abziehen.
Vergleichsweise werden jährlich mehr als
800 Jagdunfälle gemeldet, bei denen unbeteiligte
Personen verletzt und zum Krüppel geschossen
werden. Gut 40 Menschen werden jährlich von
Jägern getötet.
.
.
Der
Fuchsbau |
|
Ein
Fuchsbau besteht aus einem Hauptkessel,
quasi dem Wohnzimmer, von dem mehrere
Gänge abgehen. Einer der Gänge
dient als Ein- und Ausgang, während
die übrigen (3-4) als Fluchttunnel
angelegt werden. Die Gänge laufen
etwa 30-40 cm gerade ins Erdreich und
machen dann einen scharfen Bogen nach
links oder rechts. Der Kessel wird nicht
ausgepolstert.
Bevorzugt legt der Fuchs seinen Bau an
Hängen an. Mit den kräftigen
Vorderpfoten gräbt sich der Fuchs
ins Erdreich. Dabei lockert er immer etwas
Boden auf, den er dann unter sich durch
und mit Hilfe der Hinterpfoten nach draußen
schafft. Wird der Gang länger, schaufelt
der Fuchs beim Rückwärtsgehen
die lose Erde mit den Hinterpfoten hinaus.
Äste und Wurzeln werden mit den Zähnen
weggerissen.
Zwar braucht ein Fuchs Tage, um einen
Bau fertig zu stellen. Doch ist er zu
Beginn der Bauarbeit bereits nach 20 Minuten
ganz in der Röhre verschwunden.
Die Mehrzahl von Fuchsbau ist übrigens
Fuchsbaue - nicht Fuchsbauten, wie man
oft liest.
Füchse
und Dachse leben zuweilen zusammen in
einem Bau. Genauer gesagt, sie benutzen
die selben Gänge. Dabei zieht der
Fuchs in den Bau des Dachses ein. Er "übernimmt"
die Gänge vom Dachsbau und legt für
sich nur eine separate Höhle an.
Da Füchse und Dachse keine Konkurrenten
und auch keine Feinde sind, gibt es mit
dieser Gemeinschaft keine Probleme.
Füchse
sind relativ wenig in ihrem Bau. Tagsüber
halten sie sich gut versteckt in Büschen
oder im Unterholz auf. Des nachts sind
sie unterwegs auf Nahrungssuche. |
|
|
|
|
|
Bei
schlechtem Wetter mit starken Regenfällen,
zieht sich der Fuchs in seinen Bau zurück.
Die Fähe bekommt ihre Jungen im Bau. Da sie
zur Aufzucht der Jungen den Bau dringend benötigt,
haben tragende Fähen nicht selten mindestens
einen Ausweichbau, in den sie bei Gefahr mit ihren
Jungen umziehen.
Zur Paarung
ziehen sich Fähe und Rüde zuweilen in
den Bau zurück, um während des Deckaktes
vor Feinden geschützt zu sein.
.
.
|
|
|
|
|