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Fallenjagd.

Ein für Jedermann käuflicher Beweis über eine der brutalsten Jagdarten ist "Das Fanjagdbuch".

Carsten Bothe findet die Fallenjagd "sehr interessant" und war zu Forschungszwecken bereits mit Trappern in Neuseeland, Amerika und Kanada.
André Westerkamp ist Präparator und Hegeringleiter. Er leitet eine Schule für Fallenjagd und hat bereits selbst eine Falle entwickelt.
Hans-Joachim Borngräber hat sein Hobby zum Beruf gemacht und sich als Jäger in Springe anstellen lassen. Er ist verantwortlich für den im Wisentgehege ausschließlich zu
Lehrzwecken angelegten Fallenpark, von dem die rund 180.000 Besucher jährlich natürlich nichts sehen und nichts wissen.

Diese drei Jäger sind die Autoren des Buches, aus dem wir zur Darstellung der Fallenjagd zitieren.

Die Öffentlichkeit geht fälschlicherweise oft davon aus, die Fallenjagd sei bei uns nicht üblich. Das ist, wie gesagt, ein großer Irrtum.

"Das Jagen mit der Falle ist spannend", meinen die Autoren bereits im Vorwort und wiederholen diese Äußerung in dem Buch mehrfach. "Wer sie beherrscht, der wird mit eindrucksvollen Strecken (= Tötungszahlen) sowohl beim Raubwild (= Beutegreifer) als auch beim Niederwild (= Hasen, Kaninchen, Fasane etc.) belohnt".
Bereits beim Vorwort geben die Autoren zu erkennen, dass die Bejagung von Beutegreifern also nicht wie gegenüber der Öffentlichkeit immer behauptet, dem Schutz des Niederwildes dient.



Möglichst alle Beutegreifer ausrotten.
"Der Fallensteller besitzt nur ein kleines Revier, in welchem er jagen darf. Dort stellt er wenige Fallen, diese aber das ganze Jahr über und versucht, möglichst alles an Raubwild zu fangen, um Nutzwild zu hegen.", heißt es in dem Buch. Jäger trennen also zwischen für sie unerwünschten Tieren - dem Raubwild - und den für sie nützlichen Tieren - dem Nutzwild.
Wie wichtig die Bejagung von Beutegreifern für Jäger ist, "ist Ihnen, lieber Leser klar, sonst hätten Sie sich dieses Buch nie gekauft", meinen die Autoren. Leider gehen sie zu Recht davon aus, dass normale Menschen ein solches Buch nicht lesen würden. Jäger können also relativ sicher sein, bei derartigen Beschreibungen unter sich zu bleiben.


Totschlag- oder Lebendfalle?
Zwischen diesen beiden Fallenarten wird unterschieden. Die Totschlagfalle, auch bekannt unter den Namen Schwanenhals oder Tellereisen, soll das gefangene Tier töten. Die Lebendfalle sperrt das Tier ein. In diesem Gefängnis wartet das Tier dann auf den Jäger, der es tötet.


Wie stirbt ein Tier in einer Totschlagfalle?
"Eine Falle soll sofort töten. In Erzählungen an Jägerstammtischen hört man immer davon, dass der Bock im Feuer lag und den Knall nicht mehr gehört hat. Bei Fallen halten sich die gleichen Märchen." Ganz offen geben die Autoren zu, Fallen töten keineswegs "sofort". Und ganz nebenbei wird hier auch der angeblich sofort tötende Schuss als genau so eine Jägerlüge offenkundig.


Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, ein Tier wird in der Falle durch die Schlagkraft getötet. Zwar haben Fallen durchaus die Kraft, einem Fuchs das Genick zu brechen oder den Schädel zu zerschlagen, doch sind diese Körperteile so gut wie nie getroffen. Es ist auch nicht beabsichtigt. Die Falle quetscht das Tier ein und durch die Klemmkraft werden wichtige Organsysteme nicht mehr mit Blut versorgt.
Wird z.B. das Herz zusammengequetscht, kann es das Blut nicht mehr durch den Körper des Tieres pumpen, was erst nach mehreren Minuten zum Hirntod führt. Sind andere, primär unwichtigere Organe betroffen, dauert der qualvolle Tot länger - bis hin zu Stunden.

Sitzt das Tier nur mit der Pfote fest, stirbt es überhaupt nicht durch die Falle. Der Jäger tötet das Tier, wenn er die Falle kontrolliert. Das bedeutet zuweilen tagelange Qual und nicht selten ist ein solches Tier verdurstet oder verhungert, bis der Jäger kommt. Füchse und andere Tiere beißen sich sogar die Pfote ab, um frei zu kommen. Nicht selten schlägt auch die Falle die Pfote ab. 20% aller in Fallen gefangener Tiere wird so zum Krüppel gemacht.

Eine andere Totschlagfallenart ist so konstruiert, dass sie durch den Bügelschlag nur ein Organ des Tieres zerschlägt. "Vergleichbar mit einem Schuss. Aus dieser Art Falle kann das Tier nach der Krafteinwirkung (also nach dem Schlag) entlassen werden, es stirbt ohnehin", ist die lapidare Schilderung der Autoren.
An dieser Stelle werden gleich zwei typische Grausamkeiten der Jagd besonders deutlich. Zum einen das sinnlose Töten, denn das Tier ist ja "entlassen", flieht also und stirbt irgendwo. Zum anderen die Gleichgültigkeit darüber, einem Lebewesen wissentlich Schmerzen zugefügt zu haben. Ein so verletztes Tier stirbt unter Umständen erst nach Tagen an den Folgen der Fallenattacke.
Um den Tod von Tieren in Fallen besser beurteilen zu können, unternimmt die Jägerschaft "Versuche mit lebenden Tieren", wie das Buch besagt. Während man früher nur "Kratzspuren um die Falle" herum nutzte, um den Todeskampf zeitlich halbwegs erfassen zu können, werden jetzt Tiere in einem Gehege gezwungen in die Falle zu gehen. Das Sterben des Tieres wird dann beobachtet und zur weiteren Verwendung - was immer das heißen mag - per Video gefilmt.


Ein nicht gewolltes Tier in der Falle nennt der Jäger einen Unfall.

Wird ein Tier in einer Falle gefangen, das man eigentlich gar nicht fangen wollte, nennt der Jäger das schlicht und einfach einen "Unfall". Doch was macht das schon, "Fallen sind ein Beispiel für den alten Spruch: Was wir seit 20 Jahren falsch machen, halten wir jetzt für Erfahrung! Bei der Jagd wird ansich schon viel Jägerlatein erzählt", geben die Autoren unumwunden zu.



Aber diese alten Totschlagfallen sind doch verboten.
Zugegebenerweise sehr geschickt, nutzt die Jägerschaft hier lediglich eine kleine, unbedeutende Gesetzesänderung. Alte Schlagfallen lösen beim Herunterdrücken des Köderbügels aus. Tritt also ein Tier auf den Bügel, schlägt die Fall zu. Nach der neuen Gesetzgebung dürfen diese Fallen nur noch auf Entnahme des Köders auslösen (Abzugseisen). Das bedeutet, der Bügel muss angehoben statt heruntergedrückt werden. Die Arbeitsweise der Falle selbst ist unverändert. Nur die Jägerschaft kann sagen, die alten Fallen sind verboten. Wobei die Betonung auf alte liegt.

In einschlägigen Einkaufsquellen für Jäger werden auch die alten Fallen nach wie vor angeboten. Natürlich nur zur Dekoration ...


Lebendfangfallen sind keines Falles besser.
Lebendfallen sind Holzkästen, Botonröhren oder Drahtgestelle. Das Prinzip: Ein Köder lockt das Tier durch eine offene Tür, die dann hinter dem Tier zufällt. Aus eigener Kraft kann sich das Tier nicht befreien, versucht dieses aber. Nicht selten verletzt es sich dabei schwer. So wartet das Tier dann auf den Jäger, der es tötet.


Wie wird ein lebend gefangenes Tier getötet?
Kein Tier verlässt eine Lebendfalle lebend. Die Tötungsmethoden der Jäger dabei sind genau so vielfältig wie brutal. Marder z.B. werden gerne in einen Sack geschüttelt und dann "zum Töten auf die Erde geschlagen". Diese Art, ein Tier umzubringen ist nach den Autoren allerdings beim Fuchs "zum Scheitern verurteilt". Besser ist es, einen Fuchs mit einer Pistole zu erschießen. "Das Gehirn des Fuchses befindet sich nicht zwischen den Sehern (= Augen). Wenn Sie von oben dem Fuchs zwischen die Seher schießen, dann treffen Sie nicht sicher das Gehirn, so dass das Stück (= Tier) nicht schnell verenden wird. Entweder Sie schießen auf die gedachte Verbindungslinie zwischen den Sehern und Gehören (= Ohren), oder Sie schießen von der Seite direkt ins Ohrloch".
Da für das Töten auf kurze Distanz keine nennenswerten Reichweiten des Geschosses von Nöten sind, empfehlen die Autoren sogenannte "Fangschussmunition" zu verwenden. "Ihr Vorteil ist der schwache Knall", der nicht so schnell von Anwohnern und Spaziergängern - also der Öffentlichkeit - gehört wird.

Zur Vorsicht im Umgang mit den "Kurzwaffen" (Pistolen, Revolver) wird dennoch dringend geraten. Aber nicht wegen der Verletzungsgefahr unbeteiligter, von den Tieren gar nicht zu reden, sondern man "zerschießt sich die beste Falle - von den Knallschäden in den Ohren ganz zu schweigen". Natürlich wird kein Tier direkt in der Lebendfalle getötet. "Einerseits wird die Falle mit der Zeit" durch die Schüsse und den panischen Fluchtversuchen des Tieres "baufällig, anderseits wird die Falle durch Schweiß (= Blut), Losung (= Kot) und Urin verstunken".

Um die Falle zu schonen, werden die Tiere aus der Falle in einen "Abfangkasten" getrieben. Bei diesem handelt es sich um einen trichterförmigen Drahtkorb mit einem Tragegriff, unter welchem ein Blech angebracht ist. Ist das Tier darin, werden hinter ihm Stöcker durch die Maschen gesteckt. Jetzt ist das Tier eingeklemmt, kann weder vor noch zurück. Und vor allem, dem Jäger nicht gefährlich werden und ihm evtl. in die Finger beißen. Bei Betonrohrfallen öffnet der Jäger einen der eingebauten Schieber, stellt sich hinter die Falle und tötet den "springenden Fuchs mit Schrot". Ein Jäger, der trotz Schrot oder vielleicht wegen einiger Flachmänner, ein "unsicherer Schütze ist, kann die Falle mit einem Fuchssprengnetz abdecken". Ein solches Netz "besteht aus Maschengeflecht und ist mit einer Schnur eingefasst. An den Ecken des Netzes hängen Bleikugeln". Läuft der Fuchs hinein, reißt er das Netz mit "und tritt mit den Läufen durch die Maschen. Die Bleikugeln rollen hinterher und fallen durch die Maschen, der Fuchs verstrickt sich immer mehr im Netz. Durch das Netz werden die Bewegungen des Fuchses so langsam, dass man ihn in aller Ruhe mit Schrot" töten kann.


Ein paar Worte zur Waidgerechtigkeit.

"Nichtjäger sehen in der Waidgerechtigkeit das Fair Play zwischen Jäger und Beute", sagen die Autoren. In Anbetracht der Fallenjagd offenbart dieser Begriff seine Lüge selbst. Vereinzelnd geben die Jäger das auch zu, so wie Herr Rüsch, Jurist und Jäger. "Die viel gepreiste Waidgerechtigkeit dient der Volksverdummung und der Verdeckung strafbarer Handlungen. Sie bemängelt tierquälerische Jagdmethoden mit falsch verstandener Traditionspflege."
Doch das hält die Jägerschaft nicht davon ab, den Begriff der Waidgerechtigkeit weiterhin als Sinnbild und Pflicht eines gerechten Jägers darzustellen, obwohl dieses Wort eine reine Jägererfindung ist. So haben Füchse und Marder nur den Status "auch Wildarten zu sein und dementsprechend einen sauberen Schuss und vernünftige Fallen verdient."


Jäger wissen um ihre Stellung in der Bevölkerung.
Man sollte meinen, so viel Skrupellosigkeit gegenüber anderen Lebewesen kann nur aus Überzeugung heraus entstehen. Irrtum! Jäger wissen genau um ihre Stellung und versuchen ihre Machenschaften geheim zu halten. Daher sagen die Autoren auch: "Jeder Fallensteller sollte sich immer bewusst sein, dass der Wald inzwischen Augen hat und man vor der Öffentlichkeit nichts verstecken kann". Das unmenschliche Hobby einfach einzustellen, liegt einem jeden Jäger jedoch fern.
"Sie sollten immer eine Rolle Toilettenpapier im Auto haben. Wenn Sie eine Falle kontrollieren müssen, dann tragen Sie die Rolle auffällig unter dem Arm und gehen in das Gebüsch zur Falle. Die Sie beobachtenden Spaziergänger vermuten dann ein menschliches Bedürfnis und keine Fallenkontrolle. So vermeiden Sie, dass Spaziergänger zur Nachschau in das Gebüsch kommen und die Falle entdecken.", rät das Fangjagdbuch.

Die Organisation der Fallenjagd ist für den Jäger heute, wo die Bevölkerung offener ist und im allgemeinen die Jagd grundsätzlich ablehnt, nicht mehr so einfach. Daher haben "viele Revierinhaber inzwischen das Niederwild abgeschrieben", also als jagdbares Wild aufgegeben "und jagen nur noch auf Schalenwild (Rehe), um Konflikten mit der nichtjagenden Bevölkerung aus dem Wege zu gehen". Man bedenke, 99,6% der Bevölkerung sind nichtjagend.


Wo findet man aufgestellte Fallen?

"Stellen Sie die Falle nicht immer direkt auf den Wechsel (= Weg des Wildes)", rät das Fangjagdbuch. Wird die Falle auf einem kurzen Nebenweg platziert, liefert sie genau so gute Fangergebnisse. Und was viel wichtiger ist, "lässt sich diese Falle leichter verblenden" und damit vor Spaziergängern verstecken, "da Spaziergänger gerne auch Wechsel annehmen" - also auf den Wildwanderwegen laufen. Achten Sie auf Fallen in:

- Kanälen und Durchlässen
- Wasserläufe, Teiche, Dämme
- Mülldeponien
- Waldecken
- Gehöfte
- Luderplätzen (Futterplätze um Tiere anzulocken)
- Mauern in Hecken
- Gräben, Furchen
- Steinhaufen
- alte Scheunen
- Hühnerställe
- Dachböden


"Was machen Jäger mit den getöteten Tieren?
Die meisten werden entsorgt - weggeworfen. Manchmal aber reicht das übliche Geweih oder der Rehschädel an der Wand nicht mehr aus. Auch für diesen Fall halten die Autoren Vorschläge bereit:

"Eine originelle Idee ist es, den Fuchs ohne Brett zusammengerollt - wie schlafend - präparieren zu lassen. Man kann ihn dann auf einen Sessel oder in einen Hundekorb legen, wo er sicherlich das Interesse jedes Besuchers weckt."

"Eine interessante Trophäe sind die Penisknochen der Marderartigen und der Hundeartigen. Fuchs, Waschbär, Steinmarder haben diesen Knochen."

"Man sollte nicht vergessen, die ausgelösten und abgekochten Fangzähne aufzuheben. Sie sind eine schöne Trophäe und kommen wegen der kleinen Form gut bei Jagdschmuck zur Anwendung."

"Aus 12-16 Fuchsbälgen (Fuchsfellen) kann der Kürschner schon eine anspruchsvolle Decke fertigen. Denken Sie daran, dass nicht alle Felle farblich zueinander passen, und Sie daher etliche mehr zum Aussuchen haben müssen."