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Lehrzwecken
angelegten Fallenpark, von dem die rund 180.000 Besucher jährlich
natürlich nichts sehen und nichts wissen.
Diese drei Jäger sind die Autoren des Buches, aus dem
wir zur Darstellung der Fallenjagd zitieren.
Die Öffentlichkeit geht fälschlicherweise oft davon
aus, die Fallenjagd sei bei uns nicht üblich. Das ist,
wie gesagt, ein großer Irrtum.
"Das Jagen mit der Falle ist spannend", meinen die
Autoren bereits im Vorwort und wiederholen diese Äußerung
in dem Buch mehrfach. "Wer sie beherrscht, der wird mit
eindrucksvollen Strecken (= Tötungszahlen) sowohl beim
Raubwild (= Beutegreifer) als auch beim Niederwild (= Hasen,
Kaninchen, Fasane etc.) belohnt".
Bereits beim Vorwort geben die Autoren zu erkennen, dass die
Bejagung von Beutegreifern also nicht wie gegenüber der
Öffentlichkeit immer behauptet, dem Schutz des Niederwildes
dient.
Möglichst alle Beutegreifer ausrotten.
"Der Fallensteller besitzt nur ein kleines Revier, in
welchem er jagen darf. Dort stellt er wenige Fallen, diese
aber das ganze Jahr über und versucht, möglichst
alles an Raubwild zu fangen, um Nutzwild zu hegen.",
heißt es in dem Buch. Jäger trennen also zwischen
für sie unerwünschten Tieren - dem Raubwild - und
den für sie nützlichen Tieren - dem Nutzwild.
Wie wichtig die Bejagung von Beutegreifern für Jäger
ist, "ist Ihnen, lieber Leser klar, sonst hätten
Sie sich dieses Buch nie gekauft", meinen die Autoren.
Leider gehen sie zu Recht davon aus, dass normale Menschen
ein solches Buch nicht lesen würden. Jäger können
also relativ sicher sein, bei derartigen Beschreibungen unter
sich zu bleiben.
Totschlag- oder Lebendfalle?
Zwischen diesen beiden Fallenarten wird unterschieden.
Die Totschlagfalle, auch bekannt unter den Namen Schwanenhals
oder Tellereisen, soll das gefangene Tier töten. Die
Lebendfalle sperrt das Tier ein. In diesem Gefängnis
wartet das Tier dann auf den Jäger, der es tötet.
Wie stirbt ein Tier in einer Totschlagfalle?
"Eine Falle soll sofort töten. In Erzählungen
an Jägerstammtischen hört man immer davon, dass
der Bock im Feuer lag und den Knall nicht mehr gehört
hat. Bei Fallen halten sich die gleichen Märchen."
Ganz offen geben die Autoren zu, Fallen töten keineswegs
"sofort". Und ganz nebenbei wird hier auch der angeblich
sofort tötende Schuss als genau so eine Jägerlüge
offenkundig.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube,
ein Tier wird in der Falle durch die Schlagkraft getötet.
Zwar haben Fallen durchaus die Kraft, einem Fuchs das Genick
zu brechen oder den Schädel zu zerschlagen, doch sind
diese Körperteile so gut wie nie getroffen. Es ist auch
nicht beabsichtigt. Die Falle quetscht das Tier ein und durch
die Klemmkraft werden wichtige Organsysteme nicht mehr mit
Blut versorgt.
Wird z.B. das Herz zusammengequetscht, kann es das Blut nicht
mehr durch den Körper des Tieres pumpen, was erst nach
mehreren Minuten zum Hirntod
führt. Sind andere, primär unwichtigere Organe betroffen,
dauert der qualvolle Tot länger - bis hin zu Stunden.
Sitzt das Tier nur mit der Pfote fest, stirbt es überhaupt
nicht durch die Falle. Der Jäger tötet das Tier,
wenn er die Falle kontrolliert. Das bedeutet zuweilen tagelange
Qual und nicht selten ist ein solches Tier verdurstet oder
verhungert, bis der Jäger kommt. Füchse und andere
Tiere beißen sich sogar die Pfote ab, um frei zu kommen.
Nicht selten schlägt auch die Falle die Pfote ab. 20%
aller in Fallen gefangener Tiere wird so zum Krüppel
gemacht.
Eine andere Totschlagfallenart ist so konstruiert, dass sie
durch den Bügelschlag nur ein Organ des Tieres zerschlägt.
"Vergleichbar mit einem Schuss. Aus dieser Art Falle
kann das Tier nach der Krafteinwirkung (also nach dem Schlag)
entlassen werden, es stirbt ohnehin", ist die lapidare
Schilderung der Autoren.
An
dieser Stelle werden gleich zwei typische Grausamkeiten der
Jagd besonders deutlich. Zum einen das sinnlose Töten,
denn das Tier ist ja "entlassen", flieht also und
stirbt irgendwo. Zum anderen die Gleichgültigkeit darüber,
einem Lebewesen wissentlich Schmerzen zugefügt zu haben.
Ein so verletztes Tier stirbt unter Umständen erst nach
Tagen an den Folgen der Fallenattacke.
Um den Tod von Tieren in Fallen besser beurteilen zu können,
unternimmt die Jägerschaft "Versuche mit lebenden
Tieren", wie das Buch besagt. Während man früher
nur "Kratzspuren um die Falle" herum nutzte, um
den Todeskampf zeitlich halbwegs erfassen zu können,
werden jetzt Tiere in einem Gehege gezwungen in die Falle
zu gehen. Das Sterben des Tieres wird dann beobachtet und
zur weiteren Verwendung - was immer das heißen mag -
per Video gefilmt.
Ein nicht gewolltes Tier in der Falle nennt der Jäger
einen Unfall.
Wird ein Tier in einer Falle gefangen, das man eigentlich
gar nicht fangen wollte, nennt der Jäger das schlicht
und einfach einen "Unfall". Doch was macht das schon,
"Fallen sind ein Beispiel für den alten Spruch:
Was wir seit 20 Jahren falsch machen, halten wir jetzt für
Erfahrung! Bei der Jagd wird ansich schon viel Jägerlatein
erzählt", geben die Autoren unumwunden zu.
Aber diese alten Totschlagfallen sind doch verboten.
Zugegebenerweise
sehr geschickt, nutzt die Jägerschaft
hier lediglich eine kleine, unbedeutende Gesetzesänderung.
Alte Schlagfallen lösen beim Herunterdrücken des
Köderbügels aus. Tritt also ein Tier auf den Bügel,
schlägt die Fall zu. Nach der neuen Gesetzgebung dürfen
diese Fallen nur noch auf Entnahme des Köders auslösen
(Abzugseisen). Das bedeutet, der Bügel muss angehoben
statt heruntergedrückt werden. Die Arbeitsweise der Falle
selbst ist unverändert. Nur die Jägerschaft kann
sagen, die alten Fallen sind verboten. Wobei
die Betonung auf alte liegt.
In einschlägigen Einkaufsquellen für Jäger
werden auch die alten Fallen nach wie vor angeboten. Natürlich
nur zur Dekoration ...
Lebendfangfallen sind keines Falles besser.
Lebendfallen sind Holzkästen, Botonröhren
oder Drahtgestelle. Das Prinzip: Ein Köder lockt das
Tier durch eine offene Tür, die dann hinter dem Tier
zufällt. Aus eigener Kraft kann sich das Tier nicht befreien,
versucht dieses aber. Nicht selten verletzt es sich dabei
schwer. So wartet das Tier dann auf den Jäger, der es
tötet.
Wie wird ein lebend gefangenes Tier getötet?
Kein Tier verlässt eine Lebendfalle lebend.
Die Tötungsmethoden der Jäger dabei sind genau so
vielfältig wie brutal. Marder z.B. werden gerne in einen
Sack geschüttelt und dann "zum Töten auf die
Erde geschlagen". Diese Art, ein Tier umzubringen ist
nach den Autoren allerdings beim Fuchs "zum Scheitern
verurteilt". Besser ist es, einen Fuchs mit einer Pistole
zu erschießen. "Das Gehirn des Fuchses befindet
sich nicht zwischen den Sehern (= Augen). Wenn Sie von oben
dem Fuchs zwischen die Seher schießen, dann treffen
Sie nicht sicher das Gehirn, so dass das Stück (= Tier)
nicht schnell verenden wird. Entweder Sie schießen auf
die gedachte Verbindungslinie zwischen den Sehern und Gehören
(= Ohren), oder Sie schießen von der Seite direkt ins
Ohrloch".
Da für das Töten auf kurze Distanz keine nennenswerten
Reichweiten des Geschosses von Nöten sind, empfehlen
die Autoren sogenannte "Fangschussmunition" zu verwenden.
"Ihr Vorteil ist der schwache Knall", der nicht
so schnell von Anwohnern und Spaziergängern - also der
Öffentlichkeit - gehört wird.
Zur Vorsicht im Umgang mit den "Kurzwaffen" (Pistolen,
Revolver) wird dennoch dringend geraten. Aber nicht wegen
der Verletzungsgefahr unbeteiligter, von den Tieren gar nicht
zu reden, sondern man "zerschießt sich die beste
Falle - von den Knallschäden in den Ohren ganz zu schweigen".
Natürlich wird kein Tier direkt in der Lebendfalle getötet.
"Einerseits wird die Falle mit der Zeit" durch die
Schüsse und den panischen Fluchtversuchen des Tieres
"baufällig, anderseits wird die Falle durch Schweiß
(= Blut), Losung (= Kot) und Urin verstunken".
Um die Falle zu schonen, werden die Tiere aus der Falle in
einen "Abfangkasten" getrieben. Bei diesem handelt
es sich um einen trichterförmigen Drahtkorb mit einem
Tragegriff, unter welchem ein Blech angebracht ist. Ist das
Tier darin, werden hinter ihm Stöcker durch die Maschen
gesteckt. Jetzt ist das Tier eingeklemmt, kann weder vor noch
zurück. Und vor allem, dem Jäger nicht gefährlich
werden und ihm evtl. in die Finger beißen. Bei Betonrohrfallen
öffnet der Jäger einen der eingebauten Schieber,
stellt sich hinter die Falle und tötet den "springenden
Fuchs mit Schrot". Ein Jäger, der trotz Schrot oder
vielleicht wegen einiger Flachmänner, ein "unsicherer
Schütze ist, kann die Falle mit einem Fuchssprengnetz
abdecken". Ein solches Netz "besteht aus Maschengeflecht
und ist mit einer Schnur eingefasst. An den Ecken des Netzes
hängen Bleikugeln". Läuft der Fuchs hinein,
reißt er das Netz mit "und tritt mit den Läufen
durch die Maschen. Die Bleikugeln rollen hinterher und fallen
durch die Maschen, der Fuchs verstrickt sich immer mehr im
Netz. Durch das Netz werden die Bewegungen des Fuchses so
langsam, dass man ihn in aller Ruhe mit Schrot" töten
kann.
Ein paar Worte zur Waidgerechtigkeit.
"Nichtjäger sehen in der Waidgerechtigkeit das Fair
Play zwischen Jäger und Beute", sagen die Autoren.
In Anbetracht der Fallenjagd offenbart dieser Begriff seine
Lüge selbst. Vereinzelnd geben die Jäger das auch
zu, so wie Herr Rüsch, Jurist und Jäger. "Die
viel gepreiste Waidgerechtigkeit dient der Volksverdummung
und der Verdeckung strafbarer Handlungen. Sie bemängelt
tierquälerische Jagdmethoden mit falsch verstandener
Traditionspflege."
Doch das hält die Jägerschaft nicht davon ab, den
Begriff der Waidgerechtigkeit weiterhin als Sinnbild und Pflicht
eines gerechten Jägers darzustellen, obwohl dieses Wort
eine reine Jägererfindung ist. So haben Füchse und
Marder nur den Status "auch Wildarten zu sein und dementsprechend
einen sauberen Schuss und vernünftige Fallen verdient."
Jäger wissen um ihre Stellung in der Bevölkerung.
Man sollte meinen, so viel Skrupellosigkeit gegenüber
anderen Lebewesen kann nur aus Überzeugung heraus entstehen.
Irrtum! Jäger wissen genau um ihre Stellung und versuchen
ihre Machenschaften geheim zu halten. Daher sagen die Autoren
auch: "Jeder Fallensteller sollte sich immer bewusst
sein, dass der Wald inzwischen Augen hat und man vor der Öffentlichkeit
nichts verstecken kann". Das unmenschliche Hobby einfach
einzustellen, liegt einem jeden Jäger jedoch fern.
"Sie sollten immer eine Rolle Toilettenpapier
im Auto haben. Wenn Sie eine Falle kontrollieren müssen,
dann tragen Sie die Rolle auffällig unter dem Arm und
gehen in das Gebüsch zur Falle. Die Sie beobachtenden
Spaziergänger vermuten dann ein menschliches Bedürfnis
und keine Fallenkontrolle. So vermeiden Sie, dass Spaziergänger
zur Nachschau in das Gebüsch kommen und die Falle entdecken.",
rät das Fangjagdbuch.
Die Organisation der Fallenjagd ist
für den Jäger heute, wo die Bevölkerung offener
ist und im allgemeinen die Jagd grundsätzlich ablehnt,
nicht mehr so einfach. Daher haben "viele Revierinhaber
inzwischen das Niederwild abgeschrieben", also als jagdbares
Wild aufgegeben "und jagen nur noch auf Schalenwild (Rehe),
um Konflikten mit der nichtjagenden Bevölkerung aus dem
Wege zu gehen". Man bedenke, 99,6% der Bevölkerung
sind nichtjagend.
Wo findet man aufgestellte Fallen?
"Stellen Sie die Falle nicht immer direkt auf den Wechsel
(= Weg des Wildes)", rät das Fangjagdbuch. Wird
die Falle auf einem kurzen Nebenweg platziert, liefert sie
genau so gute Fangergebnisse. Und was viel wichtiger ist,
"lässt sich diese Falle leichter verblenden"
und damit vor Spaziergängern verstecken, "da Spaziergänger
gerne auch Wechsel annehmen" - also auf den Wildwanderwegen
laufen. Achten Sie auf Fallen in:
- Kanälen und Durchlässen
- Wasserläufe, Teiche, Dämme
- Mülldeponien
- Waldecken
- Gehöfte
- Luderplätzen (Futterplätze um Tiere anzulocken)
- Mauern in Hecken
- Gräben, Furchen
- Steinhaufen
- alte Scheunen
- Hühnerställe
- Dachböden
"Was machen Jäger mit den getöteten
Tieren?
Die meisten werden entsorgt - weggeworfen. Manchmal aber reicht
das übliche Geweih oder der Rehschädel an der Wand
nicht mehr aus. Auch für diesen Fall halten die Autoren
Vorschläge bereit:
"Eine originelle Idee ist es, den Fuchs ohne Brett zusammengerollt
- wie schlafend - präparieren zu lassen. Man kann ihn
dann auf einen Sessel oder in einen Hundekorb legen, wo er
sicherlich das Interesse jedes Besuchers weckt."
"Eine interessante Trophäe sind die Penisknochen
der Marderartigen und der Hundeartigen. Fuchs, Waschbär,
Steinmarder haben diesen Knochen."
"Man sollte nicht vergessen, die ausgelösten und
abgekochten Fangzähne aufzuheben. Sie sind eine schöne
Trophäe und kommen wegen der kleinen Form gut bei Jagdschmuck
zur Anwendung."
"Aus 12-16 Fuchsbälgen (Fuchsfellen) kann der Kürschner
schon eine anspruchsvolle Decke fertigen. Denken Sie daran,
dass nicht alle Felle farblich zueinander passen, und Sie
daher etliche mehr zum Aussuchen haben müssen."
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