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Wildfleisch.
Ist es wirklich
ein gesundes Nahrungsmittel für den Menschen?
Das meiste in Restaurants angebotene Wildtierfleisch stammt
aus Zuchtanlagen. Reh- und Damwild wird genau so gezüchtet,
wie Schweine und Rinder. Nicht das wir damit sagen wollen,
dies sei besser. Es soll nur zeigen, dass Wildfleisch den
Namen oft zu unrecht trägt.
Es geht hier auch nicht um eine Gegenüberstellung oder
gar um ein Abwägen, welche Tierquälerei denn nun
die schlimmere ist. Wir möchten an dieser Stelle aufzeigen,
dass Wildfleisch eben doch nicht so gesund ist, wie die Jägerschaft
immer behauptet. Und das das Leben der Wildtiere durch die
Jäger bei weitem nicht mehr so natürlich ist, wie
immer dargestellt wird.
Hohe radioaktive Belastung von Wildschweinfleisch.
Ausnahmsweise einmal nicht Schuld der Jäger,
aber trotzdem Realität. Die radioaktive Belastung bei
Wildschweinen ist so hoch, dass 90% der gejagten Tiere wegen
überhöhter Radiocäsiumbelastung für den
menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Dies bestätigte
Manfred Hofmeister von der Unteren Jagdbehörde des Landratsamts
Regen, gegenüber der Passauer Neuen Presse.
Keine Entwarnung beim Verzehr von Wildbret (Wildfleisch):
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestätigt,
dass die Belastung bei Wildschweinen sogar ansteigt. Ursache
ist die Nahrung der Tiere und die jeweilige Strahlenbelastung.
Untersuchungen an Tieren ergaben einen Wert von 6700 Becquerel
Radiocäsium (Bq) pro Kilogramm. Damit ist die Belastung
mehr als 10x höher, wie der zulässige Grenzwert
zur Nahrungsmittelvermarktung (600 Bq/kg). Rehe und Rothirsche
sind zwar geringer belastet, unterschreiten den zulässigen
Grenzwert aber nur knapp. Das Bfs rät, auf den Genuss
von Wildfleisch zu verzichten.
Die radioaktive Hinterlassenschaft des Reaktorunfalls aus
der Ukraine sorgt immer noch für extrem überhöhte
Werte im Fleisch der Tiere. Dies
wird auch noch eine ganze Weile so bleiben, denn der Übeltäter,
Cäsium 137, das für die Strahlung verantwortlich
ist, hat eine Halbwertzeit von mindestens 30 Jahren, vermutlich
länger. Ein Rückgang der Belastung ist also erst
einmal nicht zu erwarten.
Eine
Untersuchung von Wildfleisch ist jedoch nicht vorgeschrieben.
Deshalb ist nicht auszuschließen, dass radioaktives
Fleisch im Umlauf ist. Zudem halten kritische Wissenschaftler
den Grenzwert von 600 Becquerel für viel zu hoch. Sie
setzen ihn bei nur 50 Becquerel an.
Gefährliche Trichinenart in Wildschweinfleisch.
2006 entdecken Wissenschaftler erstmalig eine gefährliche
Trichinenart in getöteten Wildschweinen. Das Tier war
mit dem eingekapselten klassischen Schweineparasiten Trichinella
spiralis infiziert als auch mit der nicht eingekapselten Spezies
Trichinella pseudospiralis. Eine solche Mischinfektion ist
weltweit das erste Mal diagnostiziert worden und hat Auswirkungen
auf den Fleischbeschau. Denn die übliche Untersuchung
mit dem Trichinoskop reicht für den Nachweis von Trichinella
pseudospiralis nicht aus. Während Tiere mit Trichinenbefall
keine Krankheitssymptome zeigen, können sowohl Trichinella
spiralis als auch Trichinella pseudospiralis beim Menschen
schwere Erkrankungen hervorrufen. Im konkreten Fall wurde
im Muskelfleisch des Wildschweines eine sehr hohe Parasitenkonzentration
mit mehr als 900 Larven gefunden. Es ist also völlig
offen, wie lange und wie viel verseuchtes Wildschweinfleisch
bereits als Nahrungsmittel verwendet worden ist.
(Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Dr. Irene
Lukassowitz)
Aufgrund von Untersuchungen von Wildschweinelebern im Jahr
2007 empfiehlt das Ministerium vom Verzehr von Lebern von
in Nordrhein-Westfalen getöteten Wildschweinen abzusehen.
Im Jahr 2007 wurden Wildschweinelebern auf unterschiedliche
Umweltkontaminanten untersucht. Bei einem hohen Anteil von
Wildschweinelebern wurden die Schwermetalle Blei und Cadmium
in Konzentrationen nachgewiesen, die über den EU-weit
festgelegten Höchstwerten liegen. Außerdem wurden
bei mehreren Untersuchungen stark erhöhte PFT-Werte festgestellt.
Für diese Perfluorierten Tenside gibt es zwar keine Grenzwerte,
doch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
empfiehlt eine tägliche tolerable Aufnahme von 1,5 µg/kg
Körpergewicht. Mit den höchsten Werten, die bei
den Untersuchungen gemessen wurden, würde ein erheblicher
Teil der Jahresmenge, die noch tolerabel ist, mit einer Mahlzeit
aufgenommen.
Hohe Blei- und Schwermetallbelastung durch die Jagd
selbst.
Immer noch verwenden Jäger bleihaltige oder reine Bleimunition.
Die Geschosse durchdringen den Tierkörper, reißen
riesige Wunden und hinterlassen auf ihrem Weg große
Mengen an Blei und anderen Schwermetallen im Fleisch des Tieres.
Expansionsgeschosse zersplittern förmlich im Tierkörper.
Schrot kontaminiert durch die große Anzahl kleiner Bleikugeln,
gestreut auf eine große Fläche des Tierkörpers,
nahezu das ganze Tier.
Jäger verfüttern Genmais.
An die Wildschweine und damit natürlich auch an alle
anderen Tiere, die Mais verspeisen. Das Bundessortenamt hat
die genmanipulierten Körner von einem Versuchsfeld bei
Gotha (Thüringen) an Jäger abgegeben. Unter der
Bedingung, dass sie im Winter verfüttert werden, damit
der Mais nicht auskeimen kann. (MDR.de)
So kann das Genmaterial zwar nicht direkt vom Menschen verzehrt
werden. Aber was ist mit den Auswirkungen über den Zwischenwirt
Wildschwein oder Reh?
Keine Kontrollen (Fleischbeschau) bei jagdlich getöteten
Tieren.
Das Fleisch von Schlachttieren gelangt erst nach eingehender
Kontrolle (Fleischbeschau) in den Handel. Für jagdlich
getötete Tiere ist diese Kontrolle nicht vorgeschrieben.
Lediglich der Jäger selbst beurteilt, ob das Fleisch
verwendbar ist oder nicht. Der Jagdschein
und damit die Ausbildung zum Jäger jedoch beinhaltet
keine Aspekte der Fleischkontrolle. Und über die nötigen
technischen Mittel verfügt der Jäger auch nicht.
Wildtiere aber sind den gleichen Umweltbelastungen ausgesetzt,
wie die üblichen Nutztiere. Durch die Fütterungen
und Kirrungen der Jäger, die nicht selten sogar mit verbotenen
Futtermitteln getätigt werden, ist die Verseuchung von
Wildfleisch selbst mit eigentlich nur in Zucht- und Mastanlagen
vorkommenden Krankheiten und Viren möglich.
Jagdgegner und kein Vegetarier?
Keine Frage im Zusammenhang mit der heutigen Jagd.
Der Fleischanteil der Jagd liegt, gemessen an der gesamten
Fleischproduktion (um dieses Wort mal zu benutzen), unter
1%. Das soll die heutige Nutztierhaltung nicht schön
reden. Aber es zeigt eindeutig, die Jagd hat schon aus diesem
Grund keine Berechtigung als Fleischlieferant.
Von den 5 Mio. jährlich durch Jäger getöteten
Tieren ist rund die Hälfte theoretisch zum Verzehr geeignet.
Viele davon werden allerdings nur der Trophäe wegen oder
einfach aus Lust getötet. Ein weiterer großer Teil
ist nur bedingt verwertbar, da die jagdliche Tötung die
Fleischqualität wie beschrieben stark mindert oder sogar
unbrauchbar macht.
Die andere Hälfte wird ohnehin keiner Verwertung zugeführt.
Füchse, Dachse, Elstern, Raben, Krähen, Hunde und
Katzen - um nur ein paar Beispiele zu nennen - landen ganz
gewiss nicht auf dem Teller, werden trotzdem aber getötet.
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